Als J. F. Böttger im Jahre 1707 in Dresden zum ersten Mal
die Fertigung europäischen Porzellans gelang, mußte
er das Geheimnis der Herstellung sorgfältig hüten.
Heute bedienen sich die die großen Industriebetriebe moderner,
zum Teil automatisierter Anlagen. Trotzdem ist der Anteil der
immer noch notwendigen Handarbeit sehr hoch.
Zur Herstellung der gießbaren oder verformbaren
Porzellanmasse werden Kaolin, Quarz, Feldspat,
Wasser, Soda und andere Zusätze als Rohstoff
benötigt. Durch die feine Abstimmung der Rohstoffe lassen sich die
Eigenschaften des Porzellans variieren.
Kaolin,
Quarz und Feldspat werden zu einer dickflüssigen Masse, dem sogenannten
Schlicker, gemischt, die dann entweder in Gipsformen gegossen oder als
plastische Masse geformt werden kann.
Der Dekor macht eine weitere Bearbeitung notwendig, wobei zwischen Aufglasur und Unterglasur unterschieden wird. Früher wurde das Porzellan in riesigen
und qualmenden, mehrstöckigen Rundöfen gebrannt. Das Porzellan wurde
in Kapseln gestapelt und die Öfen mußten mit großen Holz-
und Kohlemengen befeuert werden.
Wegen seines Reichtums an Holz und der Nähe zu den
Rohstofflagerstätten war Selb ein idealer Standort für die
Porzellanindustrie. Heute sind die alten Rundöfen längst den modernen
Tunnelöfen gewichen. Durch den Einsatz zuverlässiger Filteranlagen
wird die Umwelt heute kaum noch belastet.
Firmen wie Hutschenreuther, Rosenthal und Heinrich bewahren in der
Zusammensetzung der Rohmassen ihre traditionellen Qualitäten.
Seine Härte erhält das
Porzellan durch den "Brand" bei Temperaturen von 1000 bis ca. 1400 Grad.
V.i.S.d.P.: Stefan Cordes - diese Seiten wurden unentgeltlich erstellt -